Fishattacks

Tiefseefischen ist Relativ. Für die einen beginnt Sie schon bei fünfzig Metern für die anderen fängt sie erst bei 500 Hundert Metern an. Ich habe bis 1000 Meter schon die Komplette Wassersäule befischen können und bin von dieser Art des Meeresangelns eigentlich am meisten Fasziniert. Tiefseefischen ist auch bei weitem nicht so anstrengend wie viele Leute glauben. Es ist einmal das ablassen was länger dauert und dann natürlich das hochdrehen. Mit Hochdrehen meine ich auch das Hochdrehen. Ich gehöre  zu der Gattung Angler, die Elektro- Rollen nicht im Gepäck haben. Das eigentliche Angeln ist so entspannt wie der Ansitz auf Karpfen.

Kai bei Nacht und Regen auf 500 Metern Tiefe

Kai bei Nacht und Regen auf 500 Metern Tiefe!

Die ersten Ideen zum Kontinentalschelf zu fahren entstanden 2005 auf den Lofoten. Von dort sollte ein alter Walfänger gechartert werden um auf die Røstbank zu Fahren und dort auf XL Rotbarsche zu Fischen. Das Wetter machte uns allerdings ein Strich durch die Rechnung und die Ausfahrt musste verschoben werden. Dieses Geheimnis Tiefsee löst bei mir einen unglaublichen Drang aus, dem ich folgen muss, bis das Projekt beendet sein wird. Doch das Unternehmen Tiefsee sollte nicht scheitern, denn ein Jahr später lernte ich Skipper Stefan genauer kennen.

Kai Witt und ich konnten die erste Ausfahrt zum Kontinentalshelf unternehmen. Die kürzeste Strecke beträgt von Husøy aus mit dem Kutter knapp 3 Stunden. Das Schelf das dort angefahren wird nennt sich Eggerkanten. Wir haben beim ersten Fischen Tiefen um die 500 Hundert Meter angefahren. Beim Fischen in diesem tiefen Wasser ist die erste Grundvoraussetzung ruhiges Wetter. Die Bedingungen waren Anfangs auch sehr Gut, schlugen aber im laufe des Tages um. Die Ausbeute bei unserem ersten Trip war allerdings alles andere als Erfolgreich. Der einzige Fisch war ein Lump von etwa 3 Kilo.

Das Material:

-30-50 Lbs Stand up Rute

-Multirolle mit 2000 Meter Schnur

-Gimbal und Harnes

-Gewichte von 700-2000 Gramm

Der bisher einziege zählbare Erfolg

Der bisher einzige zählbare Erfolg

Ich habe eine 50 Lbs Stand up gefischt, da durch die schwere Gewichte die Rute nicht im Vorfeld schon in die Knie gezwungen wird. Stand up deshalb, weil der Hebel auf Dauer viel entspannter zu fischen ist, im Gegensatz zu einer langen Rute. In meinem Fall eine Shimano „Beastmaster“ 1,60 m. Bei der Rolle ist es eine Penn „International“ 30 VSW, mit 2000 Meter 17 ner Geflochtener Schnur. Es ist beeindruckend zu spüren, dass selbst bei 800 Meter tiefen Wasser, der Kontakt zum Grund noch zu spüren ist. Da die Fische, mit dehnen am Schelf zu rechnen ist, eigentlich nicht so groß sind könnte auch mit anderem Geschirr gefischt werden aber wie schon erwähnt durch die großen Gewichte, wird das Ganze dadurch wesentlich entspannter.

Im Jahr 2008 in Verbindung mit dem Job als Berufsfischer, hatte ich die Möglichkeit das Schelf noch intensiver zu befischen. Vor oder nach „Feierabend“, je nach Wetterlage, gab mir mein Skip die Möglichkeit die eine oder andere Drift zu angeln. Es wurden Tiefen von 200-1000 Meter befischt, jeder erdenkliche Köder. Vom einfachen Pilker, über Makrele und Hering bis Hin zum Rotbarsch und Goldlachsfilet habe ich alles getestet. Auch an Vorfach Systemen habe ich Diverse Sachen getestet. Von einer einfachen Montage mit einem Haken bis Hin zu Rotbarschsystemen mit mehr als 10 Haken war alles dabei. Stellen die wir befischt haben waren aktuelle Plätze der Netzfischer oder ergiebige Stellen der letzten Jahre. Ich habe auf Eggerkanten sowie auf Mulegga fischen können…

Ihr merkt es sicher schon an der Schreibweise, es war alles bisher nicht von Erfolg gekrönt. Den einzigen Erfolg den Ich bisher verbuchen konnte, war ein Lumb und ein Nordischer Kalmar. Doch trotz alle dem werde ich nicht aufgeben. Ich weiß dass da unten eine Menge Fische sind und die werden auch zu fangen sein. Die eine oder andere Idee habe ich noch in der Hinterhand.

Sobald etwas Neues in der Tiefe passiert, werde ich euch hier informieren.